Website-Umzug ohne Ranking-Verlust - SEO-Maßnahmen beim Domainwechsel
Donnerstag, 04.12.2025

Ein Domainwechsel klingt für Unternehmen oft einfach: Neue Website-Adresse eingeben, 301-Weiterleitungen setzen – fertig. Doch hinter dieser Maßnahme steckt mehr: Jeder Umzug birgt Risiken für Ihre Sichtbarkeit in Suchmaschinen. Denn Suchmaschinen-Rankings sind stark mit einer Domain verbunden – sie werden nicht automatisch übertragen. Ohne sorgfältige Planung und Umsetzung kann eine scheinbar kleine Änderung zu erheblichen Sichtbarkeitseinbußen führen. Deshalb muss ein Domainwechsel gründlich vorbereitet und kontinuierlich überwacht werden.

Gründe für einen Domainwechsel

Es gibt viele legitime Gründe, die einen Domainwechsel notwendig machen können: Beispielsweise bei einer Rebranding, wenn sich der Firmenname ändert, oder bei einer Internationalisierung, wenn die Website auf neue Märkte und Domains (z. B. .com statt .de) erweitert wird. Auch rechtliche Gründe spielen eine Rolle, etwa wenn der alte Domainname gegen Markenrechte verstößt. Manchmal passt der alte Domainname nicht mehr zur Geschäftsentwicklung – etwa bei einer Sortimentserweiterung, wenn das frühere Branchenschwerpunkt im Namen zu eng ist.

Wichtig ist dabei: Ein Domainwechsel sollte nur dann erfolgen, wenn klare Vorteile überwiegen. Unzureichende Gründe wie der reine Wunsch nach einem „Keyword“ im Domainnamen sind kaum noch SEO-relevant und rechtfertigen selten den Aufwand. Ebenso sollte man nicht allein aus ästhetischen Gründen umziehen, ohne dass ein strategischer Mehrwert besteht. Im Zweifel muss der Nutzen sorgfältig gegen Aufwand und Risiko abgewogen werden.

Risiken eines Domainwechsels

Ein Domainwechsel ist kein unproblematischer Routinevorgang. Ganz im Gegenteil: Er kann jederzeit zu empfindlichen Verlusten der bisherigen Rankings führen. Suchmaschinen wie Google übertragen das Ranking einer alten Domain nicht automatisch auf die neue Adresse. Das bedeutet: Fehlt eine korrekte 301-Weiterleitung oder wird Google nicht über den Umzug informiert, gehen wichtige Signale verloren und Ihr Sichtbarkeitsvorsprung kann einbrechen. Beispielhafte Erfahrungswerte zeigen: Selbst renommierte Projekte mit guter Vorbereitung haben nach einem Domainwechsel zunächst 50 % oder mehr ihrer Reichweite verloren.

 

Weitere Risiken sind:

  • Fehlende oder falsche Weiterleitungen: Ohne permanente (301) Redirects von allen alten URLs auf die passenden neuen URLs geht Link-Power verloren und Google sieht keinen Zusammenhang zwischen alter und neuer Domain.

 

  • Duplicate Content: Falls alte und neue Seiten zeitgleich erreichbar sind (etwa alle Inhalte uneingeschränkt kopiert), kann dies zu doppelten Inhalten führen. Zwar droht Google keine klassische Abstrafung, aber Google könnte in diesem Fall die falsche Version indexieren und bewerten, was Rankings verschlechtert.

 

  • Verzögerter Ranking-Transfer: Selbst bei perfekter Umsetzung dauert es oft Wochen, bis Google Vertrauen in die neue Domain aufgebaut hat. Nutzer- und Vertrauenssignale müssen erst neu generiert werden. Google warnt, dass URLs bei einem Domainwechsel erst vollständig neu gecrawlt und die Linkgraphen neu aufgerechnet werden müssen, sodass ein vorübergehender Sichtbarkeitsverlust normal ist.

 

  • Verlorene Nutzertrends: Positive Nutzersignale (hohe Verweildauer, viele Klicks) der alten Domain sind historisch, sie können nicht 1:1 übernommen werden. Sie müssen sich auf der neuen Domain erneut aufbauen.

Vorbereitung: Planung und Strategie

Eine sorgfältige Vorbereitung ist beim Domainwechsel unerlässlich. Dabei sollten Sie zunächst alle betroffenen Seiten, Ressourcen und externen Verlinkungen inventarisieren. Erstellen Sie eine genaue URL-Mapping-Liste: Jede alte URL muss eindeutig einer neuen URL zugeordnet werden – auch, wenn sich die Struktur ändert. Stimmen Sie sich frühzeitig mit allen an der Website beteiligten Teams ab (Hosting, IT, Marketing, ggf. Agentur). Legen Sie einen detaillierten Zeitplan fest und kommunizieren Sie ihn an alle Beteiligten.

 

Hierbei gibt es zwei gängige Migrationsstrategien:

  • Gesamtumzug auf einmal: Alle Seiten werden in einem Schritt auf die neue Domain umgestellt. Dies bedeutet ein einmaliges abschalten der alten Domain (Hauptseite) und Aktivieren aller 301-Weiterleitungen gleichzeitig. Vorteil: klarer Zeitpunkt, einmalige Umstellung. Nachteil: Ein Fehler betrifft das gesamte Projekt auf einmal, und Rankingveränderungen sind dann ebenfalls global sichtbar.

 

  • Schrittweiser Umzug (Seite für Seite oder Bereich für Bereich): Wichtige Bereiche oder Unterverzeichnisse werden nacheinander übertragen. Dabei kann man zuerst ein Segment (z. B. Blog) umziehen und dessen Tracking genau beobachten, bevor man fortfährt. Diese Strategie macht Fehler früher erkennbar und eine gezielte Gegensteuerung einfacher. SEO-Experten empfehlen generell, Domain-Wechsel und sonstige Relaunch-Änderungen getrennt durchzuführen. Ein Phasenansatz (erst Domain, dann mögliche CMS- oder Design-Änderungen) minimiert das Risiko, da Google jeweils klar unterscheiden kann, was genau neu ist.

 

Unabhängig von der Strategie sollten Sie folgendes beachten: Stellen Sie sicher, dass die neue Domain technisch einwandfrei erreichbar ist (Webhosting, DNS, SSL-Zertifikat für HTTPS, keine Wartungsseite). Sperren Sie vorläufig die Testumgebung durch `robots.txt` oder Passwortschutz, damit Google die neue Seite noch nicht crawlt. Notieren Sie sich außerdem alle externen Links und Erwähnungen Ihrer Domain (z. B. in Branchenbüchern, Partnerseiten, Social Media), damit Sie diese später aktualisieren können.

Umsetzung: SEO-Maßnahmen beim Domainwechsel

Beim Domainumzug gilt es, alle bekannten SEO-Hebel zu ziehen. Die wichtigsten Schritte im Überblick:

  • 301-Weiterleitungen einrichten: Richten Sie für jede alte URL eine permanente 301-Weiterleitung auf die entsprechende neue URL ein. Das ist das Fundament des Umzugs. Beispielsweise kann man in der Apache-.htaccess-Datei eine Regel wie Redirect 301 /alte-seite https://www.domain.de/neue-seite setzen. Damit stellen Sie sicher, dass Besucher und Suchmaschinen-Bots automatisch auf die neuen URLs gelangen. Fehlerhafte oder fehlende Redirects würden sonst wertvolle Link-Power (Backlinks) nicht übertragen.

 

  • Inhalte 1:1 übernehmen: Spiegeln Sie den Content der alten Website auf die neue Domain möglichst unverändert. Struktur, Texte und Meta-Informationen sollten erst einmal gleich bleiben. Jede inhaltliche Änderung (Neugestaltung, Umstrukturierung, Content-Optimierung) erhöht das Risiko von Fehlern. Experten empfehlen daher, zunächst die Seiten eins zu eins zu transferieren. Sobald alles auf der neuen Domain verfügbar ist, kann man sukzessive Änderungen einführen (z. B. über einen Relaunch später).

 

  • Verifizierung in der Google Search Console (GSC): Registrieren und verifizieren Sie sowohl die alte als auch die neue Domain (inkl. aller Versionen: http://, https://, mit/ohne www) in einem einzigen GSC-Konto. Nur so können Sie später das Adress-Ändern-Werkzeug nutzen. Wichtig ist, dass in allen Settings beider Domains die Permissions gepflegt sind und (falls vorhanden) Disavow-Dateien in alle Properties geladen werden.

 

  • "Adresswechsel" in der Google Search Console: Die wohl wichtigste Benachrichtigung: Nutzen Sie das Tool "Adressänderung" in der GSC (bei der alten Domain unter den Einstellungen). Dort wählen Sie als neue Ziel-Domain die neue Version aus und senden den Antrag. Google fordert genau das ein, wenn Sie Ihr bisher erarbeitetes Ranking auf die neue Domain übertragen wollen. Schritt-für-Schritt sind beide Domains in der Search Console nötig – so wie es auch die SEO AG beschreibt. Ohne diesen offiziellen "Adresswechsel" passiert nichts von selbst.

 

  • Interne Verlinkungen anpassen: Ihre Website sollte künftig nur noch die neue Domain verwenden. Passen Sie alle internen Links und Verweise (im Menü, in Texten, Skripten, CSS) an. Ersetzten Sie harte (absolute) Links der alten Domain durch relative oder direkt neue Domain-URLs. Überprüfen Sie Fallunterscheidung / Groß-Kleinschreibung, damit nach dem Umzug keine internen Fehler (z. B. 404-Fehler) auftreten. Sistrix weist ausdrücklich darauf hin, dass man nach der Adressänderung die interne Verlinkung prüfen sollte, um alles sauber weiterzuleiten.

 

  • Robots.txt und Indexierung: Entsperren Sie die neue Domain für Suchmaschinen (robots.txt und eventuelle Noindex-Anweisungen entfernen). Umgekehrt können Sie die alte Domain im Zweifel in den Wochen nach der Migration auf "noindex" setzen, nachdem die Redirects etabliert sind. Stellen Sie sicher, dass Sie eine aktualisierte auf der neuen Domain einspielen, die explizit Crawling erlaubt. (Seokratie weist in Schritt 10 darauf hin, dass unmittelbar nach Abschluss der Umstellung die robots.txt der neuen Domain freigegeben und Passwortschutz aufgehoben werden sollten.)

 

  • XML-Sitemap und Search Console: Erstellen Sie eine neue Sitemap mit allen URLs der neuen Domain. Melden Sie diese in der GSC der neuen Domain an (unter "Sitemaps" eintragen). Über die GSC-Funktion „URL-Prüfung“ können Sie wichtige Seiten (Startseite, umsatzstarke Landings, etc.) gezielt abrufen und so Google das Crawlen erleichtern. Ist alles korrekt, fordern Sie die Indexierung dieser URLs an – zum Beispiel indem Sie in der GSC auf "Abruf wie durch Google" bzw. die neue URL-Inspektion gehen und das Crawling der wichtigen Seiten anstoßen.

 

  • Backlinks & Externe Links prüfen: Eine saubere Migration beginnt mit der Vorbereitung Ihrer Backlink-Landschaft. Erstellen Sie im Vorfeld eine Liste aller wichtigen Backlinks und Partnerseiten, die auf Sie verweisen. Nach dem Wechsel sollten Sie – sofern möglich – Schlüsselfiguren (etwa Branchenverzeichnisse oder Partnerseiten) kontaktieren und um Aktualisierung des Links auf die neue Domain bitten. Achten Sie darauf, dass Google keine widersprüchlichen Signale erhält (alte Domain plötzlich woanders verlinkt, neue Domain noch nicht – das kann verwirren). Grundsätzlich aber überträgt eine 301-Weiterleitung die Linkpower weitgehend an Ihre neue Domain.

 

  • Werbung und Social Media aktualisieren: Vergessen Sie nicht die Erwähnungen Ihrer Domain außerhalb Ihrer Website. Aktualisieren Sie die URLs in allen Marketingkanälen: Ändern Sie die Ziel-URL in Ihren Google Ads (AdWords)-Kampagnen und Social-Media-Profilen (Facebook, Pinterest, Google My Business usw.). Informieren Sie Werbepartner, dass sie die neue Domain nutzen. Passen Sie Newsletter-Vorlagen und E-Mail-Signaturen an. Selbst die Impressum-Adresse sollte nun die neue Domain enthalten. Sonst senden Sie uneinheitliche Signale, die Google verwirren und Nutzer verärgern können.

 

  • Testen und Aktivieren: Kurz vor dem finalen Live-Schalten sollten Sie alle Weiterleitungen und Zugriffe testen. Überprüfen Sie, dass jede alte URL korrekt auf die neue zeigt (Status 301) und dass keine internen Links ins Leere führen. Seokratie empfiehlt, die Redirects erst aktiv zu schalten, wenn Sie sicher sind, dass alles technisch sauber eingerichtet ist. Entfernen Sie gegebenenfalls den Passwortschutz der Testumgebung und setzen Sie die robots.txt endgültig, um Google die Indexierung zu erlauben. Anschließend aktivieren Sie systematisch Ihre Redirect-Regeln.

Monitoring und Nachbereitung

Ein Website-Umzug ist erst abgeschlossen, wenn die Sichtbarkeit wieder stabil ist. Jetzt ist noch lange keine Zeit zum Entspannen – im Gegenteil. In den Wochen nach dem Wechsel sollten Sie stetig überwachen, wie sich Traffic und Rankings entwickeln. Prüfen Sie regelmäßig die Google Search Console auf Crawling-Fehler oder plötzlich blockierte URLs. Vergleichen Sie das Besucheraufkommen mit vorigen Perioden in Google Analytics und halten Sie Ausschau nach ungewöhnlichen Einbrüchen.

Sistrix und Onlinemarketing-Portale geben eine klare Empfehlung: Problemlose Übergänge gibt es nicht – rechnen Sie mit einer Übergangszeit von mehreren Wochen bis Monaten, in der Google der neuen Domain vertraut. Beobachten Sie die Entwicklung der wichtigsten Keywords: Es ist normal, dass Rankings zunächst etwas einbrechen und sich dann langsam wieder stabilisieren. Nur so können Sie bei unerwarteten Verlusten frühzeitig eingreifen. Nutzen Sie die URL-Prüfung in der Search Console aktiv: Untersuchen Sie kritische Seiten, testen Sie Mobilfreundlichkeit und beantragen Sie ggf. erneut eine Indexierung.

Prüfen Sie außerdem nach einigen Wochen, ob die alten Inhalte komplett aus dem Index verschwunden sind und stattdessen nur noch die neuen URLs angezeigt werden. Halten Sie die 301-Weiterleitungen unbedingt mindestens einige Monate aufrecht (empfohlen sind bis zu 12 Monate). So stellen Sie sicher, dass auch über längere Zeit Verweise auf alte URLs korrekt umgeleitet werden und Sie keinen SEO-Wert verschenken.

Fazit: Langfristige Betreuung und Expertenrat

Ein Domainwechsel ohne Ranking-Verlust gelingt nur mit durchdachtem Konzept, technischer Sorgfalt und intensivem Monitoring. In jedem Schritt zählt Präzision. Als Viucom Digitalagentur stehen wir Ihnen mit langjähriger Erfahrung und tiefem technischem Know-how zur Seite. Wir haben schon viele Websites umgezogen – von WordPress- oder Pimcore-Lösungen bis hin zu komplexen Webshops – und wissen genau, worauf es dabei ankommt.

Ob Sie das Projekt komplett alleine stemmen oder mit uns als SEO-Partner an Ihrer Seite: Wichtig ist ein klarer Plan und professionelle Hilfe bei kritischen Schritten wie der Search-Console-Benachrichtigung und der sicheren Weiterleitung aller URLs. Nutzen Sie unsere Expertise – wir begleiten Sie von der ersten Beratung bis über den Live-Wechsel hinaus. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Ihre neue Domain nicht nur modern ist, sondern vor allem Ihr hart erarbeitetes Ranking behält.

Unsere Leistung für Sie: Viucom aus Freilassing (Berchtesgadener Land) bietet maßgeschneiderte SEO-Maßnahmen für den Domainwechsel. Als erfahrene Digitalagentur beraten wir Sie persönlich, bringen Transparenz ins Projekt und entwickeln nachhaltige Strategien. Sprechen Sie uns an – wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihren Website-Umzug reibungslos und erfolgreich zu gestalten.

Autor des Beitrags
Dipl.-Ing. Simon Back - Geschäftsführer und technischer Leiter der Viucom Digitalagentur in Freilassing bei Salzburg im Berchtesgadener Land | © Dipl.-Ing. Simon Back - Geschäftsführer und technischer Leiter der Viucom Digitalagentur in Freilassing bei Salzburg im Berchtesgadener Land
Simon Back
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