WordPress – der vielseitige Allrounder
WordPress ist das mit Abstand meistgenutzte Content Management System. Laut Statistiken hält es über 65 % Marktanteil unter allen CMS weltweit. Dank seiner riesigen Plugin- und Theme-Bibliothek (>58.000 Erweiterungen) lässt sich WordPress sowohl für Blogs als auch für komplexe Unternehmensseiten einsetzen. Neuere Versionen setzen verstärkt auf den Block-Editor (Gutenberg), der die Inhalte direkt im Frontend visuell bearbeiten lässt und den Einstieg weiter erleichtert. Zudem können Sie WordPress per REST- oder GraphQL-API sogar als Headless-CMS einsetzen.
Vorteile: Große Community und Dokumentation, günstige Einstiegskosten (Open Source), vielseitige Erweiterbarkeit. Viele Webhoster bieten „Managed WordPress“ an, wodurch Installation, Updates und Backups automatisch erledigt werden. Ausfallsicherheit und Performance lassen sich mit Caching-Plugins und Content Delivery Networks steigern.
Nachteile: Regelmäßige Updates von Core, Themes und Plugins sind zwingend erforderlich und können Aufwand bedeuten. Bei fehlerhaften Plugins erhöht sich das Sicherheitsrisiko. Standard-Theme-Vorlagen schränken das Design manchmal ein. Für sehr große Sites oder ausgefallene E-Commerce-Lösungen stößt WordPress ohne gezielte Anpassungen an Grenzen.
 
Shopify & Co – Plug-and-Play für den Shop
Sie benötigen in erster Linie einen Online-Shop? Dann sind reine E-Commerce-CMS wie Shopify (oder WooCommerce auf WordPress-Basis) eine gute Wahl. Shopify ist eine gehostete SaaS-Plattform, die von Anfang an Zahlungsabwicklung, Produktverwaltung und Hosting mitliefert. Es eignet sich hervorragend für KMUs, die schnell starten wollen, ohne Technik verstecken zu müssen. Ebenso kann Shopify mit zahlreichen Apps erweitert werden.
Vorteile: Einfache und schnelle Einrichtung, integrierte Zahlungssysteme, skalierbares Hosting. Viele Marketing- und SEO-Funktionen sind bereits eingebaut. Kein eigener Server oder Hosting nötig, Updates und Sicherheit übernimmt Shopify.
Nachteile: Monatliche Gebühren und Transaktionskosten können höher ausfallen, insbesondere bei steigendem Umsatzvolumen. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind im Vergleich zu selbst gehosteten Systemen limitiert. Für sehr individuelle Shop-Funktionen sind Sie den Ökosystem-Limits unterworfen.
 
Pimcore / OpenDXP & Enterprise-CMS
Für komplexe Anforderungen bietet sich ein Enterprise- oder All-in-One-CMS an. Pimcore / OpenDXP (Die Open Source Alternative zu Pimcore) zum Beispiel vereint CMS, PIM und DAM (Digital Asset Management) in einem Open-Core-Framework. Es ist ideal für Unternehmen mit großen Produktkatalogen und Multichannel-Setups. Pimcore kann sehr flexibel angepasst und um Module erweitert werden, benötigt aber erfahrene Entwickler. Ähnliches gilt für andere Enterprise-Plattformen wie Sitecore oder TYPO3, die in Deutschland immer noch verbreitet sind.
Vorteile: Höchst skalierbar, mächtige Funktionalität (PIM, DXP etc.), geeignet für Multisites und Mehrsprachigkeit. Datenhoheit nach DSGVO-Regeln meist leichter umsetzbar, da in deren Regel gilt.
Nachteile: Hoher Einrichtungs- und Wartungsaufwand. Lizenzkosten bzw. Entwicklungskosten können erheblich sein. Zum Teil kleinere Entwickler-Community oder wenige Partner (je nach System).
 
Headless & Composable CMS
Headless-Systeme wie Contentful, Strapi oder Storyblok trennen Content und Frontend vollständig. Sie punkten mit nahezu unbegrenzter Flexibilität: Inhalte können per API an beliebige Endgeräte, Apps oder Services geliefert werden. Für Marketing bedeutet das Multi-Channel-Publishing ohne Mehraufwand. Allerdings erfordern Headless-Ansätze umfangreiche Entwicklungsressourcen, da Frontend und Templates selbst programmiert werden müssen. Für ein reines Marketing-Team ohne (oder mit wenig) Entwickler ist der Einstieg deutlich komplexer als bei klassischen CMS.